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Auf die Esel gekommen

Esel begeisterten Gislinde Schumacher aus Waldbröl-Bladersbach/Geilenkausen schon seit vielen Jahren. Mit einem Autobus holte sie, in jungen Jahren, damals ihren ersten Esel gemeinsam mit ihrem Vater aus Köln ab. Ganz nach dem Motto “Sitze raus, Esel rein” erinnerte sie sich. Mittlerweile lebt Gislinde Schumacher schon seit 55 Jahren mit Eseln zusammen, wobei ihr zur Zeit selber sechs Esel gehören und sie weitere sechs zur Pflege übernommen hat. In den vielen Jahren hat Gislinde Schumacher viele Erfahrung gesammelt und konnte uns auch einige Anekdoten erzählen.

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Bevor man den Eselhengst von Gislinde Schumacher aus Waldbröl gesehen hat, hört man ihn schon längst. Damit die Nachbarschaft am Sonntag ausschlafen kann, steht der Hengst ein wenig weiter vom Dorf entfernt auf einer Wiese. Die weiteren elf Esel stehen verteilt, in den in der Nähe gelegenen Ortschaften, auf verschiedenen Wiesen. Mit vier von ihren Eseln bietet sie im Moment Eselwanderungen an. Darunter auch die 15-jährige Zwergeseldame Paula und ihr 22-jähriger Wallach-Kumpel Max. Immer mal wieder gibt es bei Gislinde Schumacher auch Eselfohlen zu bewundern. Letztes Jahr waren es vier an der Zahl, welche sie alle selber als Begleit-Esel ausgebildet hat.

Schon von klein auf werden die Eselfohlen von Gislinde an alltägliche Situationen gewöhnt. Das fängt schon bei unterschiedlichen Farbtönen auf dem Asphalt an, aber auch Straßenmarkierungen, laute Geräusche und Autos sind den jungen Eselfohlen am Anfang oft noch sehr suspekt. Damit sich die Eselfohlen in den vielen ungewohnten Situationen zurecht finden, nimmt Gislinde sie schon früh gemeinsam mit den “großen” Eseln (Muttertieren) mit auf Wanderschaft. Hier können sie schon viel von ihnen lernen, außerdem kann man die kleinen Eselchen auf diesem Weg schon mal an fremde Menschen gewöhnen.

Wenn die Esel ihr Alter von 3 Jahren erreicht haben, beginnt Gislinde damit die Jungesel an das tragen, von Gewicht zu gewöhnen, damit diese später auf Wanderungen auch zuverlässig die Kinder tragen können. Dafür gibt es viele verschiedene Übungen, welche sie immer und immer wieder mit den jungen Eseln durchgeht, bevor sich ein Kind drauf setzen darf. Unter anderem helfen Gislinde Schumachers Enkeltochter und die Nachbarskinder ihr bei dieser Aufgabe. Sie dürfen unter ihrer Aufsicht quasi das “Einreiten” übernehmen, wobei man ja nicht von Eselreiten spricht, sondern vom Eselwandern. So gewöhnen sich die Esel an die verschiedenen Gewichte. Gislinde Schumacher selber stützt sich bei den Übungswanderungen hin und wieder auf den Eselrücken auf, um die Tiere einzugewöhnen. Gislinde sieht ihre Esel eher als umgängliche und zuverlässige Begleiter.

Einem Esel beizubringen am Halfter zu gehen oder ihn daran zu gewöhnen geritten zu werden, sollte man jedoch nicht mit der Ausbildung eines Pferdes vergleichen. Ihre Esel bekommen zum Reiten weder eine Trense noch einen Sattel an. Lediglich ein Halfter und eine Decke mit einem Gurt, an denen sich die Kinder festhalten können, tragen die Esel bei einer Wanderung. Dadurch, dass die Esel keine Trensen mit Mundstück tragen, reiten die Kinder die Esel auch nicht selber, sondern werden von einem Erwachsenen geführt.

Gislinde ist es besonders wichtig, dass ihre Esel Spaß an den Wanderungen haben und nicht überfordert werden. Aus diesem Grund sollen ihre Esel in der Regel auch an nicht mehr als einer Wanderung pro Tag mitgehen, bei kürzeren Wanderungen gehen sie jedoch ab und zu auch zweimal mit. Die Esel von Gislinde sind es von klein auf gewohnt auch mit fremden Menschen mit zu gehen und freuen sich über jeden, der mit ihnen etwas Neues erleben will.

In den Wintermonaten, in denen viel Eis und Schnee liegt, bietet Gislinde keine Eselwanderungen an. Durch die matschigen und rutschigen Wege in dieser Zeit wäre das ein zu großes Verletzungsrisiko für die Kinder und für die Esel. In der Winterzeit leben die Esel in einem Offenstall mit Paddock. Somit haben die Esel auch im Winter genug Zeit und Platz, sich auszutoben.

Erlebnisse mit Eseln

Besonders Kinder lieben Esel. Warum nicht mal den Spaziergang am Wochenende durch eine Eselwanderung ersetzen? Nach Absprache mit Gislinde Schumacher können Sie an einer Eselwanderung durch die wunderschöne Natur Waldbröls teilnehmen. Gerade für Kindergeburtstage oder Familienausflüge sind die Eselwanderungen immer ein großes Highlight. Die Esel freuen sich immer wieder über neue Gesichter, ausgiebige Streicheleinheiten und bestimmt auch über die eine oder andere Karotte oder Banane. Gerne verknüpft Gislinde ihre Eselwanderungen auch mit dem benachbarten Kräutercafè von Frau Saubert. Nach einer ca. 1,5 Stunden langen Wanderung können Sie sich im Kräutercafè ausruhen und den Tag mit Waffeln und einer leckeren Kräuterlimonade ausklingen lassen.

Regelmäßig ist Gislinde mit ihren Eseln auch im Panarbora-Park in Waldbröl unterwegs und bietet dort Eselreiten für Kinder an. Mit Weihnachtsmützen und Glöckchen gewappnet ist Gislinde mit ihren Eseln in den Wintermonaten oft auch auf Weihnachtsmärkten unterwegs, wie zum Beispiel vor ein paar Jahren auf Schloss Homburg. Für dieses Jahr ist aber erstmal ein Besuch auf dem Waldbröler Viehmarkt geplant.

Sind Esel wirklich stur?

Das Esel stur seien, wie es oft im Volksmund heißt, kann Gislinde Schumacher nicht unterstreichen. Esel sind im Vergleich zu Pferden keine Fluchttiere. Wenn ihnen eine Situation komisch vorkommt oder Gefahr droht, laufen sie im Gegensatz zu Pferden nicht weg. Sie bleiben stehen, schauen sich die Situation an und wägen dann ab, wie sie handeln. Dann muss man ihnen eben kurz die Zeit geben, die sie benötigen, um sich die Situation in Ruhe anzuschauen und dann kann man auch schon wieder weiter gehen. Auf gar keinen Fall sollte man die Esel in solch einer Situationen ziehen, beziehungsweise zwingen weiter zu gehen. Stur oder störrisch ist dieses Verhalten der Esel für Gislinde nicht, im Gegenteil, Esel wissen genau, was sie tun und das ist eher schlau!

Gislinde sieht ihre Esel eher als umgängliche und zuverlässige Begleiter. Dies ist ihr auch besonders wichtig, da sonst eine Zusammenarbeit mit Kindern gar nicht erst möglich wäre. Natürlich versucht Gislinde den Kindern vor einer Wanderung immer erst den Umgang mit den Tieren zu erklären. Wie zum Beispiel, dass sie sich den Eseln am besten immer von vorne nähern sollten, damit dieser sie sehen kann. “Wenn dann doch mal ein Kind etwas näher hinter einem Esel her läuft, braucht man keine Angst haben, dass dieser austritt. Die sind es gewohnt, dass Kinder um sie herum wuseln.” Da vertraut Gislinde ihren Eseln voll und ganz.

Ein Esel im Garten

Ihnen ist eine Eselwanderung nicht genug und sie würden viel lieber einen Esel im eigenen Garten haben? Kein Problem!

Gislinde Schumacher bekommt immer wieder Anfragen, ob sie nicht einen ihrer Esel für ein paar Tage in die privaten Wiesen ihrer Nachbarschaft stellen möchte, damit diese die lästigen “Mäharbeiten” erledigen. Wenn Sie nun auch Lust und Spaß auf eine Eselwanderung oder einen Rasenmäher-Esel für Ihre Wiese haben, freuen sich Gislinde Schumacher und ihre Esel über jede Anfrage und über jeden zur Verfügung gestellten Garten. Im übrigen sind Esel nicht wählerisch bei der Grünauswahl. Sie fressen selbst Brennnesseln und Disteln.

Kontakt:
Gislinde Schumacher
51545 Waldbröl-Bladersbach/Geilenkausen
Gislinde-Schumacher@web.de
mobil: 015737034066

Alexandra Rüsche

Alexandra Rüsche ist die Herausgeberin der LandMOMENTE und verantwortet den Inhalt dieser Publikation. Geboren in Oberberg. Gelebt in Oberberg und Sauerland. Sie möchte - zusammen mit ihrem Redaktionsteam - gerne die schönen Seiten ihrer Heimat vorstellen. Für Impulse ist sie in der Gummersbacher Redaktion unter ihrer Durchwahl: +49-2261-9989887, oder per Mail: a.ruesche@arkm.de für ihre Leser erreichbar.

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