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Der Traum eines jeden Mädchens – Reiterferien

Eltern von kleinen oder auch großen Mädchen werden es bestätigen. Viele Mädchen wünschen sich eine Prinzessin zu sein. Spätestens zum 5. Geburtstag, wenn nicht schon früher, wünschen sie sich dann noch das Pony. Die Wände sind mit Postern gespickt. Von Lego oder Playmobil gibt es die Ponyfarm und die Schleich-Pferde stehen in den Kinderzimmerregalen. Auf dem Federmäppchen, Schulranzen und Turnbeutel prangt ein Pferdemotiv. Früher hießen die Pferde allerdings noch Fury und Black Beauty. Ich kann mich noch daran erinnern, dass es ein Kinderbuch namens Bille und Zottel gab, wobei Zottel ein lustiges Zirkuspferd war. Als Jugendliche habe ich dann die Bücher von Reiterhof Dreililien verschlungen. Heute heißen die Pferde Ostwind, Sternenschweif und Flicka. Vielen dürfte Bibi & Tina ein Begriff sein. Auch mein Traum war es immer Reiterferien zu machen. Doch zu der damaligen Zeit war das gar nicht so einfach. So viele Möglichkeiten hatte man nicht. Da musste man schon etwas weiter weg von zu Hause. Heute ist das anders. So weit weg müssen die Kinder nicht mehr, vorausgesetzt sie wollen in der Heimat bleiben. Im Sauerland ist das noch möglich. Und so weit weg von Köln, Dortmund, Düsseldorf usw. ist das schließlich auch nicht.

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Reiterferien auf dem Lande

Auf dem Islandgestüt Birkenhof in Öhringhausen, im Drolshagener Sauerland, werden Kinderträume wahr. Hier betreibt die Familie Hassel bereits schon seit 23 Jahren den Ferien- Reiterhof. Der Hof bietet Platz für 30 pferdebegeisterte Jungen und Mädchen die ihre Ferien mit Islandpferden verbringen möchten. Nun ist man hier im Sauerland, da wo sich Fuchs und Hase noch Gute Nacht sagen. Der Hof liegt inmitten einer wunderschönen Natur. Das Dorf Öhringhausen liegt im südlichen Sauerland und hat 101 Einwohner (Die rund 80 Islandpferde des Gestüts nicht mit gerechnet). Drolshagen liegt ca. 3,5 km entfernt. In die nächst größere Stadt Olpe sind es ca. 6 km. Nach Siegen sind es 33 km. Aber an Shoppen braucht hier keiner zu denken. Das ist vielleicht interessant für die Eltern oder Großeltern, die ebenfalls im schönen Sauerland Urlaub machen möchten während die lieben “Kleinen” ihren eigenen Urlaub genießen. Zeit für Ihre Eltern werden die Kinder auf dem Gestüt sowieso nicht haben.

Für jedes Kind ein eigenes Pferd

Für jedes der Ferienkinder steht ein eigenes “Pflegepferd” zur Verfügung. Um dieses muss es sich in den Reiterferien (fast) alleine kümmern. Langweilig wird es den Kindern und Jugendlichen ganz bestimmt nicht. Die Islandpferde stehen in der Regel das ganze Jahr über auf der Koppel oder sind in einem Offenstall untergebracht. Das heißt jede Menge Putzarbeit. Wer reiten möchte hat vorher einiges zu tun. Oftmals liegt die Koppel nicht am Reitstall, das heißt erst mal einen kleinen Fußmarsch absolvieren um sein Pferdchen von der Koppel zu holen. Putzen und Striegeln gehört vor dem Reiten dazu. Auch das Hufauskratzen ist ein Muss. So ist man schon ein Weilchen beschäftigt. Nach dem Unterricht muss das Pferd ebenfalls versorgt werden. Es gibt aber nicht nur die Islandpferde auf dem Birkenhof. Seidenhühner, Laufenten, Gänse, Hasen, Kanarienvögel sowie Kühe, Schafe, Katzen und zwei Esel teilen ebenfalls den Hof mit den robusten Isländern. Die artgerechte Tierhaltung wird von der Familie Hassel groß geschrieben und das ist auch ein Punkt den sie den Kindern vermitteln wollen. Die Kuh ist nicht lila und der Hase trägt kein goldenes Glöckchen. Tiere brauchen Futter, Pflege und Zuwendung. So dürfen sich die Ferienkinder auch auf ein Frühstücksei von glücklichen Hühnern freuen. Das Fleisch kommt vorwiegend aus eigener Haltung. Aktuell sind drei Lämmer geboren worden. “Die kommen aber nicht zu Ostern auf den Tisch”. So die Antwort von Britta Hassel auf meine Frage hin, ob diese als Lammbraten zu Ostern enden. Das freut unsere Redaktion natürlich auch. Aber nicht nur die Lämmer dürfen leben. Das Gestüt ist zwar auch ein Wirtschaftsunternehmen, dennoch bekommen hier betagte Pferde, die eine wertvolle Bereicherung für den Hof waren, gerne ihr Gnadenbrot. So ist das älteste Pferd auf dem Birkenhof 35 Jahre alt.

Das älteste Pferd auf dem Birkenhof bekommt bei unserem Besuch eine extra Portion Streicheleinheiten und ein paar besondere Leckerlies.
Hühner, Gänse und Enten gehören ebenfalls auf das Islandpferdegestüt.

Das Islandpferdegestüt Birkenhof

Der Birkenhof lebt aber nicht alleine von den Reiterferien. Ein Gestüt lebt auch immer von der Zucht, die hier noch ganz natürlich von statten geht. Weit entfernt von künstlicher Befruchtung. Die Fohlen werden in der Regel auf der Koppel in der Herde geboren. Es sei denn, es zeigen sich vorher schon Komplikationen. Diese Zeit, wenn die Fohlen zur Welt kommen, ist natürlich die schönste. Wenn man Morgens zur Koppel geht und sieht, dass sich die Herde über Nacht vergrößert hat. Natürlich kann man nicht alle Fohlen behalten, obwohl ich mir auch vorstellen kann, dass die Entscheidung, welche man verkauft, nicht gerade einfach ist. Schließlich sind sie ja auch irgendwie wie die eigenen Kinder. Aber so ist es nunmal. Bleiben die Fohlen auf dem Hof werden sie auch selber eingeritten. Jedes Pferd ist einzigartig. So entscheidet auch der Charakter eines Islandpferdes wofür es eingesetzt wird. Ob als Schul- oder Turnierpferd oder zur Zucht.

Auf dem Birkenhof stehen auch einige Pensionspferde, die in einem eigenen Bereich untergestellt sind. Auch eigene Pferde können für die Reiterferien mitgebracht werden. Vorausgesetzt das Pferd hat alle gesundheitlichen Impfungen die es braucht und ist frei von ansteckenden Krankheiten.

Aber wer nun denkt, dass sich die Reiterferien nur auf Reitunterricht in der Halle beschränken, irrt sich. Aktivitäten wie Schnitzeljagd, kleinere Turniere oder die Wahl zur Miss Birkenhof gehören ebenfalls dazu. Abendliche Lagerfeuer, bei denen man den Tag noch einmal Revue passieren lässt, gehören ebenfalls dazu. Also das Tablet kann getrost zu Hause bleiben. Dafür bleibt sowieso keine Zeit. Untergebracht sind die Kinder in Mehrbettzimmern für 2-5 Reiter. Wünsche können natürlich geäußert werden, wenn zum Beispiel die beste Freundin oder das Geschwisterkind mit aufs Zimmer soll. Schnell sind hier aber auch neue Freunde gefunden. Die anfängliche Schüchternheit ist schnell vergessen. Behutsam wird auf ängstliche Kinder eingegangen und motiviert. Das Ziel ist es, dass die Kinder Verantwortung übernehmen, Ängste überwinden, Selbstvertrauen aufbauen und sich weiterentwickeln. Sicherlich gehört auch Teamfähigkeit dazu. Anderen zu helfen wo sie nicht weiter wissen. So sind in den Ferien auch immer wieder freiwillig helfende Jugendliche auf dem Birkenhof, die bei der Betreuung der Kinder helfen. Jugendliche, die selber auf dem Birkenhof Reiterferien gemacht haben und nun zum helfen kommen. So soll es doch sein. Es ist ja fast wie bei den Musketieren. “Einer für alle, alle für einen.” Das ist so unter Reitern.

Das Glück der Erde liegt nun mal auf dem Rücken der Pferde. Und wer weiß … vielleicht findet auch Ihr Kind, sofern es zwischen 6 und 16 Jahren alt ist, das Glück auf dem Birkenhof Gestüt in Öhringhausen.

 

Weitere Informationen:

Islandpferdegestüt Birkenhof
Familie Hassel
Bergstr. 11
57489 Drolshagen

E-Mail: info@birkenhof-isi.de
https://www.birkenhof-isi.de/kinder-jugendcamp/

Text: Alexandra Rüsche
Fotos: Alexandra Rüsche /Amei Schüttler

Alexandra Rüsche

Alexandra Rüsche ist die Herausgeberin der LandMOMENTE und verantwortet den Inhalt dieser Publikation. Geboren in Oberberg. Gelebt in Oberberg und Sauerland. Sie möchte - zusammen mit ihrem Redaktionsteam - gerne die schönen Seiten ihrer Heimat vorstellen. Für Impulse ist sie in der Gummersbacher Redaktion unter ihrer Durchwahl: +49-2261-9989887, oder per Mail: a.ruesche@arkm.de für ihre Leser erreichbar.

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