Bergische Momente

Hmmm… Lecker Pilze, aber am liebsten selbst gesammelt

Im Spätsommer und im Herbst ist wieder Pilzzeit in den Wäldern. Ich persönlich erkenne gerade mal einen Fliegenpilz, der aber bekanntlich nicht sonderlich genießbar ist. Aber er ist hübsch. Vielleicht erkenne ich auch noch einen Pfifferling sofern es keinen giftigen Kompagnon gibt wie beispielsweise beim Wiesen-Champignon. Dieser hat nämlich einen giftigen Kollegen, den Knollenblätterpilz. Ich habe einmal gelernt, dass es zu jedem essbaren Pilz auch einen giftigen Gegenpart gibt. Da ich mich persönlich überhaupt nicht mit dem Pilzesammeln auskenne, ginge ich auch niemals einfach drauf los und rupfe irgendwelche Pilze aus dem Boden. Doch immer wieder strömen Menschen, mit einem Pilzbuch gewappnet, in die Wälder hinaus um Pilze zu sammeln. Dabei vergessen leider viele dies mit Sorgsamkeit und Rücksicht zu tun. Doch ein paar Tipps zum Pilzesammeln können ja nicht schaden. Eines ist auf jeden Fall klar: Finger weg von Pilzen, die man nicht genau kennt und man nicht sofort zuordnen kann.

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Als Anfänger sollte man sich ggf. erst mal bei einer Pilzexkursion anmelden. Volkshochschulen und die NABU bieten beispielsweise solche Exkursionen an.

Hier einige Tipps zum Pilze Sammeln:

  • Sammeln Sie nur so viele Pilze wie Sie auch verwerten bzw. essen können. Unbedingt auch nur die Pilze sammeln, die Sie einwandfrei benennen können. Bitte nicht alles einsammeln und hinterher aussortieren. Bruchstücke eventueller giftiger Pilze landen so ggf. in der Pilzpfanne.
  • Von Würmern oder Maden befallene Pilze bitte nicht abschneiden oder zerstören. Sie sorgen noch für Nachwuchs. Auch diese Pilze werfen noch Sporen ab und sind auch noch Nahrungsquelle für andere Waldbewohner. Auch giftige Pilze unbedingt stehen lassen.
  • Drehen Sie die Pilze vorsichtig aus dem Boden und bedecken Sie das entstandene Loch wieder mit Waldboden damit das unterirdische Myzel (Pilzgeflecht) nicht austrocknet. Bei achtlos ausgerissenen Pilzen wird das Myzel zudem noch beschädigt. Alternativ können Sie die Pilze mit einem kleinen, scharfen Messer dicht über dem Boden abschneiden.
  • Befreien Sie die Pilze noch vor Ort mit einem weichen Pinsel oder Bürstchen von grobem Schmutz und Erde.
    Zum Pilze sammeln eignen sich am besten luftdurchlässige Körbchen. Sammelt man sie in luftundurchlässigen Tüten oder Behältern verderben sie schneller.
  • Am besten bewahrt man die Pilze an einem kühlen, trockenen Ort auf, aber bitte nicht länger als 24 Stunden. Das Gemüsefach im Kühlschrank eignet sich hervorragend zur vorübergehenden Aufbewahrung
  • Auch bei der Zubereitung der Pilze sollten Sie einiges beachten. So gut die Pilze auch schmecken… Pilze sind schwer verdaulich. Im Rohzustand sollte man sie besser nicht verzehren. In größeren Mengen schon mal gar nicht. Ratsam ist es die Pilze ordentlich durchzugaren, mindestens 15 Minuten.

Wo finde ich Pilze?

Pilze sind äußerst wichtig für unser Ökosystem. Viele Pilze leben in einer engen Symbiose mit ganz bestimmten Pflanzen. Sie helfen sich gegenseitig. Viele Pilze beliefern die Pflanzen mit den benötigten Mineralstoffen wie z.B. Stickstoff bzw. Nitrat oder Phosphat und bekommen dafür Kohlenhydrate. Es ist wirklich erstaunlich wie sich die Natur gegenseitig hilft. Darum sollte man sich bei der Pilzsuche nicht unbedingt am Boden rum kriechend fortbewegen, sondern zunächst einmal nach Bäumen oder Pflanzen Ausschau halten, die eine solche Symbiose mit den Pilzen eingehen. Dazu gehört beispielsweise auch der Steinpilz. Fichten, Kiefern, Eichen und Buchen gehören zu den Bäumen, die gerne eine Symbiose mit dem Steinpilz eingehen. Hingegen ist es sehr unwahrscheinlich einen Steinpilz in der Nähe von Brennesseln oder Springkraut zu finden. Da diese Art von Pflanzen sehr Nitratreich sind und dieses an den Boden abgeben, sucht man an diesen Stellen wohl vergeblich. Eins ist jedoch gewiss. Wer die schönsten Pilze sammeln möchte muss früh aufstehen. Also nichts für Morgenmuffel. Bei Sonnenaufgang ist die beste Zeit Pilze zu sammeln, wer später unterwegs ist muss schon großes Glück haben. “Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben”, in diesem Fall bleibt nur noch das übrig, was andere haben stehen lassen.

Übrigens !

Pilze wachsen nicht nur im Herbst. Sie mögen zwar die feuchte Wärme, aber auch im Winter und im Frühling lohnt es sich nach ihnen Ausschau zu halten. Pilze wachsen das ganze Jahr über. Schopftintlinge, Morcheln oder Maipilze findet man auch außerhalb der “Pilzsaison.”

Pilze wie zum Beispiel den Pfifferling finden Sie zwischen Mai und Oktober

Auch Pfifferlinge findet man zwischen Mai und Oktober gerne in der Nähe von Fichten, Tannen und Buchen. Sie mögen gerne lichte Wälder mit moosigen, lockeren Waldboden.

Maronen lassen sich unter Fichten und Kiefern finden.

Pilz des Jahres 2018 ist der Wiesenchampignon

Leider verliert der Wiesen-Champignon oder auch Feld-Egerling viele seiner Lebensräume. Durch die intensive Nutzung der Grünflächen und die Überdüngung der Wiesen wird es dem beliebten Speisepilz immer schwerer gemacht sich zu verbreiten. Er wird Immer seltener. Zwischen Juli und Oktober, insbesondere in trockenen und warmen Sommern nach ergiebigen Regenfällen kann man etwa nach 10 Tagen auf die Suche nach ihm gehen. Ihn findet man am ehesten auf Weiden, Wiesen und Äckern. Champignon Zeit ist von Juni bis Oktober. Besonders auffällig sind seine zartrosa, fleischfarbenen Lamellen. Es gibt im Übrigen über 50 verschiedene, vorwiegend essbare Champignonarten. Wobei wir hier nur die drei bekanntesten benennen.

Wald Champignon

Den Wald Champignon (Blut Egerling) findet man zwischen Juli und Oktober hauptsächlich in Nadelwäldern. Seltener findet man ihn in Laubwäldern. Im Gegensatz zu seinem weißen Kollegen variiert sein Aussehen von hell bräunlich mit braunen bis dunkelbraunen Lamellen.

Schaf-Champignon

Der Schaf-Champignon wird auch als weißer Anis Egerling bezeichnet. Warum wohl? Er ist an seinem Geruch leicht zu erkennen. Sein Fruchtfleisch riecht, beziehungsweise duftet kräftig nach Anis. Ihn findet man ebenfalls vom Frühling bis zum Herbst in Wäldern, auf gedüngten Wiesen und Weiden, in Parkanlagen und an grasigen Plätzen.

Wie wir zu Beginn schon beschrieben haben, haben fast alle Pilze einen giftigen Doppelgänger. Leider werden Champignons oft mit Giftpilzen verwechselt, von denen einige sogar tödlich giftig sein können.

Wenn Sie nun unter die Pilzsammler gehen möchten, falls Sie es noch nicht sind, möchten wir Sie unbedingt bitten, sich an die Regeln zu halten und die Gesetze der Natur zu beachten. Der Umwelt zu Liebe.

Eingehende Informationen erhalten Sie bestimmt gerne bei der NABU.

Alexandra Rüsche

Alexandra Rüsche ist die Herausgeberin der LandMOMENTE und verantwortet den Inhalt dieser Publikation. Geboren in Oberberg. Gelebt in Oberberg und Sauerland. Sie möchte - zusammen mit ihrem Redaktionsteam - gerne die schönen Seiten ihrer Heimat vorstellen. Für Impulse ist sie in der Gummersbacher Redaktion unter ihrer Durchwahl: +49-2261-9989887, oder per Mail: a.ruesche@arkm.de für ihre Leser erreichbar.

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