Bergische Momente

St. Martin, St. Martin, St. Martin war ein guter Mann…..

So beginnt eines der bekanntesten Lieder, das traditionell am Tag des hl. St. Martins gesungen wird. Wir feiern diesen Tag am 11.11. mit Laternenumzügen und Gesang, manchmal auch mit anschließendem Martins Feuer sowie Stutenkerlen und Mandarinen. Vorab ein edler Soldat auf einem Pferd, welcher den heiligen Martin darstellen soll.

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Woher kommt diese Tradition oder aber die Tradition des Martinsgans-Essen?

Foto: Bildarchiv ARKM

Die Legende sagt, dass Martin 316 nach Christus in Pannonien im heutigen Ungarn geboren wurde. Im Alter von 15 Jahren wurde Martin gegen seinen Willen Soldat. Lange diente er in der römischen Armee. In dieser Zeit traf er eines Winters auf einen armen Bettler. Der Bettler bat ihn um eine Gabe. Martin teilte seinen Mantel mit seinem Schwert und übergab eine Hälfte dem Bettler. In dieser Nacht erschien ihm in seinem Traum Christus in Gestalt des Bettlers. Martin ließ sich daraufhin taufen und bat, aus dem Heeresdienst entlassen zu werden. Er wurde Schüler des berühmten Kirchenlehrers Hilarius und wurde später, im Alter von 36 Jahren, zum Bischof von Tours geweiht. Da Martin ein sehr scheuer und zurückhaltender Mann war, versteckte er sich vor seiner Weihe zum Bischof im Gänsestall. Doch die Bevölkerung fand ihn, nachdem die laut schnatternden Gänse ihn verraten hatten. Seitdem müssen die Gänse dafür büßen. Nach seinem Tod im Alter von 81 Jahren wurde er heiliggesprochen und war fortan der Schutzpatron der Bettler.

Heute feiern wir St. Martin mit einem Laternenumzug. Das Licht der Laternen steht hier symbolisch für das Licht Christus. Die Dunkelheit für den Teufel und das Böse. Mit Gesang und Laternen werden die bösen Geister vertrieben. In manchen Gegenden ist es heute noch Brauch, von Tür zu Tür zu gehen und zu Ehren des hl. Martins zu singen. Ähnlich wie beim amerikanischen Halloween wird dieses mit Süßigkeiten belohnt.
Ja, laut der Legende mussten die Gänse dafür büßen, dass sie Martin verraten hatten und so kommt die Tradition zustande, dass an St. Martin außer den Laternenumzügen ein Festessen veranstaltet wird. Viele Restaurants, Hotels und Gaststätten im Oberbergischen bieten gerade in der Novemberzeit ein traditionelles Gänseessen an.
Wer sich selber an einer Gans versuchen möchte, kann dies mit folgendem schönen Rezeptvorschlag tun:

Gefüllter Gänsebraten mit Knödeln und Rotkohl

Zutaten für 5 Personen:

  • 1 Gans ca. 2-3 kg
  • 3 Äpfel
  • ca. 8-12 Trockenpflaumen (Backpflaumen)
  • 2 mittlere-große Zwiebeln
  • 3 Zweige Thymian
  • 2 Zweige Beifuß
  • 2 – 3 EL Maronen oder Walnüsse
  • 1 Bund Suppengrün
  • 2 Orangen
  • 2 El Pflaumenmus
  • 2 Zwiebeln
  • 1 El Butter
  • 2 El Preiselbeeren
  • 1 Glas Gänsefond
  • Soßenbinder
  • 50 ml Sahne
  • 500 g trockene Brötchen oder Toastbrot
  • 150 g Speck
  • 2 kleine Zwiebeln
  • 1 Bund gemischte Kräuter
  • 6 Eier
  • 400 ml Milch
  • 1 Glas Rotkohl
  • Salz/Pfeffer/Zucker/Muskat/Zimt/Apfelmus
  • Honig zum Einreiben
  1. Die Gans von innen und außen säubern und mit Salz und Pfeffer würzen. Äpfel waschen, Kerngehäuse entfernen und klein schneiden. Zwiebeln grob zerkleinern und anschließend zusammen mit den Äpfeln, Pflaumen, den Maronen, dem Thymian und dem Beifuß die Gans befüllen. Die Öffnung mit Holzspießen verschließen und im Bräter rundherum anbraten.
  2. Suppengemüse, Zwiebel und Orangen putzen, schälen und grob zerkleinern. Die Gans aus dem Bräter nehmen und Gemüse im Bratenfond anbraten. Die Gans wieder drauf setzen und im vorgeheizten Backofen bei 160°C ca. 3 Std. garen. Bepinseln Sie die Gans ab und zu mit Honig und drehen Sie sie nach der Hälfte der Zeit um.
  3. Nach Ende der Garzeit den Fond auffangen, Fett abschöpfen, ggf. Gänsefond dazugeben und etwas einkochen lassen. Preiselbeeren, Pflaumenmus, Sahne und etwas Zimt zufügen und ggf. noch mit Saucenbinder andicken.
  4. Speck und Zwiebel in Würfel schneiden. In einer Pfanne den Speck auslassen und die Zwiebel anbraten. Die Kräuter klein hacken und mit hinzugeben. Brot in kleine Würfel schneiden und in eine Schüssel geben. Mit Salz und Muskat würzen. Jetzt die Eier sowie die Speck-Zwiebelmasse zu dem Brot geben. Milch kurz erhitzen, zu dem Brotgemisch geben und durchkneten. Feuchte Küchentücher ausbreiten, die Knödelmasse auf die Küchentücher grob verteilen und zu einer Rolle formen. Die Enden zubinden und in einem weiten Topf mit siedendem Wasser ca. 10 Min. gar ziehen lassen.
  5. Rotkohl erhitzen und ggf. mit Zimt und Apfelmus verfeinern.

Alexandra Rüsche

Alexandra Rüsche ist die Herausgeberin der LandMOMENTE und verantwortet den Inhalt dieser Publikation. Geboren in Oberberg. Gelebt in Oberberg und Sauerland. Sie möchte - zusammen mit ihrem Redaktionsteam - gerne die schönen Seiten ihrer Heimat vorstellen. Für Impulse ist sie in der Gummersbacher Redaktion unter ihrer Durchwahl: +49-2261-9989887, oder per Mail: a.ruesche@arkm.de für ihre Leser erreichbar.

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