Wandern

Wandern auf den Spuren von Franz Hitze im Sauerland

Rund um den Biggesee Olpe

Zunächst einmal stellt sich die Frage wer Franz Hitze war und was er mit den Landmomenten zu tun hat. Franz Hitze studierte Theologie und Philosophie und wurde 1878 im Bistum Paderborn zum Priester geweiht. Er gilt als Vater der katholischen Arbeitervereine und Wegbereiter des Deutschen Caritasverbandes.

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Er setzte sich besonders für soziale Belange ein, wozu auch die Erwachsenen Bildungsarbeit gehörte. Unter anderem war er Ehrenmitglied der katholischen Studentenverbindung K.D.St.V. Sauerlandia Münster im CV. Franz Hitze galt als einer der einflussreichsten deutschen parlamentarischen Sozialpolitiker und der sozialpädagogische „Altmeister“ der katholischen praktisch-sozialen Arbeit. Wegen seines starken, selbstlosen Engagements erhielt Franz Hitze einige Auszeichnungen. Unter anderem wurden Straßen in verschiedenen Städten nach ihm benannt. Eine davon im hochsauerländischen Schmallenberg, eine andere in Gerlingen (Gemeinde Wenden, Olpe) und wiederum eine in Drolshagen. Die Grundschule im Olper Ortsteil Rhode wurde nach ihm benannt. Franz Hitze wurde im kleinen Örtchen Hanemicke, einem Ortsteil von Olpe, geboren und ging auf die Rhoder Grundschule. In Rhode wurde er nach seinem Tod auch begraben. 1966 wurde in Gedenken an ihn der Franz-Hitze-Verein gegründet. Es entstand ein Pilger- und Erlebnispfad, der im Mai 2014 offiziell eröffnet wurde. Insgesamt umfasst der ca. 18,5 km lange Pfad 16 Pilgerstationen. Einen Teil dieses Pilgerpfads möchten wir Ihnen in den Landmomenten vorstellen. Schon alleine die hügelige Landschaft und der beruhigende Blick auf die Bigge machen diesen Weg zu etwas Besonderem.

Franz-Hitze-Wanderweg: 16 Pilgerstationen – 18,5 km abwechslungsreiche Strecke

Der Franz-Hitze-Wanderweg bietet Abwechselung.
Der Franz-Hitze-Wanderweg bietet Abwechslung.

Wir starten unsere Wanderung in Olpe. Genauer gesagt vom Olper Hallenbad aus. Die erste Strecke führt uns ein Stück entlang der Biggepromenade in Richtung Alperscheid. Unsere erste Pilgerstation ist die Kapelle St. Valentin am Obersee des Biggesees. Erstmals wurde die Kapelle 1725 an dieser Stelle erbaut. Durch den Einstau der Biggetalsperre 1965 verschwand die Valentinskapelle. 1975 wurde sie durch eine zu diesem Zweck gegründete Bürgerinitiative neu aufgebaut.

Franz-Hitze-Wanderweg: Ein paar Höhenmeter locken für stimmungsvollen Blick auf den Biggesee

Franz-Hitze-Wanderweg - Blick von Alperscheid auf den Biggesee.
Franz-Hitze-Wanderweg – Blick von Alperscheid auf den Biggesee.

Wir laufen weiter durch Wald und Wiesen und sind praktisch alleine auf weiter Flur. Nicht so wie auf der “Biggepromenade”, die an so einem sonnigen, warmen Tag zur Freude der anliegenden Gastronomien sehr gut besucht ist. Obwohl es Sonntag ist und das Wetter traumhaft schön für einen End-Septembertag ist, begegnen wir auf dem Franz-Hitze-Pfad abseits der Bigge nur wenigen Wanderern und Radfahrern. Man könnte diesen Tag fast schon als Indian Summer bezeichnen. Es fehlte eigentlich nur die markante Laubfärbung. Vielleicht passt Altweibersommer doch besser. Auf jeden Fall kann man auf dem Franz-Hitze-Pfad wunderbar entspannen und die wunderschöne Natur genießen. Wir erreichen Alperscheid, die Pilgerstation 14. “Hofkreuz Deimel”.

Das Kreuz vor dem Hof Deimel wurde 1947 zur Erinnerung an den im Zweiten Weltkrieg vermissten Sohn Josef aufgestellt. Es wurde dort auf dem Hof geschnitzt. Wir halten einen Moment inne und lassen unsere Blicke über das vor uns liegende Tal schweifen, bevor es weiter in Richtung Eichhagen geht. Zwischen Alperscheid und Eichhagen hat man einen besonders grandiosen Blick auf die Ronnetalbrücke mit Blick auf Olpe am Biggesee. Der Durst lässt uns ins Stadl einkehren. Ein liebevoll bewirtschaftetes Bauerncafe mit Charme in Eichhagen. Hier kann man seine kleine Auszeit vom Alltag noch genießen. Fast so schön wie Urlaub. Nach der “Brandlöschung” und einer kleinen Stärkung geht es munter weiter. Doch den ganzen Pilgerweg bis nach Sondern und zurück schaffen wir heute nicht. Wir biegen oberhalb von Eichhagen wieder Richtung Rhode ab. Entlang der schönen Bigge geht es aber nicht nach Rhode, sondern wieder zu unserem Ausgangspunkt. Insgesamt sind wir eine 12 km lange Route gewandert. Der Franz-Hitze-Pfad ist im übrigen dank der ausgezeichneten Markierung sehr gut zu erkennen. Es zeigt ein Teil-Portrait Franz Hitzes. Auch seniorengerechte Wanderungen sind möglich. Da große Teile des Weges bereits barrierefrei sind, können sich auch Rollstuhlfahrer an dem Weg erfreuen. Genauso aber auch Familien, die mit einem Kinderwagen unterwegs sind.

Dies ist nur ein kleiner Teil von den vielen wunderschönen Wanderrouten im Sauerland. Das Sauerland ist allerdings zu allen Jahreszeiten zu beneiden, ob im Frühjahr, wenn die Natur erwacht, im Sommer, wenn alles blüht, im Herbst, wenn die Natur ihr farbenfrohes Kleid trägt oder im Winter, wenn der weiße Schnee die Landschaft bedeckt.

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Alexandra Rüsche

Alexandra Rüsche ist die Herausgeberin der LandMOMENTE und verantwortet den Inhalt dieser Publikation. Geboren in Oberberg. Gelebt in Oberberg und Sauerland. Sie möchte - zusammen mit ihrem Redaktionsteam - gerne die schönen Seiten ihrer Heimat vorstellen. Für Impulse ist sie in der Gummersbacher Redaktion unter ihrer Durchwahl: +49-2261-9989887, oder per Mail: a.ruesche@arkm.de für ihre Leser erreichbar.

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